Kautschuk
Die Rolle von Kautschuk in der Produktion von Gummikleinteilen
Kautschuk spielt eine zentrale Rolle in der Gummiindustrie. Seine elastomeren Eigenschaften machen ihn unverzichtbar für die Herstellung von Gummiprodukten. Das Material ist die Grundlage für die Herstellung von Kleinteilen wie Dichtungen, O-Ringen, Membranen oder anderen Präzisionskomponenten. Kautschuk wird sowohl als Naturkautschuk als auch in synthetischer Form verwendet. Ein großer Vorteil von Kautschuk ist seine ausgezeichnete Formbarkeit. Durch Verfahren wie Spritzguss oder Extrusion kann Kautschuk in eine Vielzahl von Formen gebracht werden. Dies ist insbesondere bei Kleinteilen, die oft komplexe Geometrien und präzise Abmessungen haben, vorteilhaft. So können Gummikomponenten mit hoher Genauigkeit produziert werden, die den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Anwendungen gerecht werden. Naturkautschuk ist aufgrund seiner natürlichen Elastizität und Zähigkeit besonders für Anwendungen geeignet, bei denen hohe mechanische Beanspruchungen auftreten. Der hohe Anteil an Polymerketten ermöglicht eine starke Rückstellkraft nach Verformungen. Beispiele hierfür sind Gummidichtungen in Maschinen oder O-Ringen in hydraulischen und pneumatischen Systemen. Synthetischer Kautschuk hat den Vorteil, dass er je nach chemischer Zusammensetzung spezifische Eigenschaften aufweist, die sich ausgezeichnet an die Anforderungen spezifischer Anwendungen anpassen lassen. In der Herstellung von Kleinteilen, insbesondere in Branchen wie der Automobilindustrie oder der Medizintechnik, ist die Auswahl des richtigen Kautschuktyps entscheidend. Nur so können Funktion und Langlebigkeit der Teile gewährleistet werden.
Verarbeitung von synthetischem Kautschuk
Die Herstellung von synthetischem Kautschuk beginnt mit der Polymerisation von Petrochemikalien, aus Erdöl oder Erdgas. Bei diesem Prozess werden Monomere (kleine Moleküle) durch chemische Reaktionen zu langen Polymerketten verknüpft. Es gibt zwei Hauptverfahren der Polymerisation: Die Emulsionspolymerisation und die Lösungspolymerisation. Die Emulsionspolymerisation wird häufig bei der Herstellung von Styrol-Butadien-Kautschuk dem weltweit am häufigsten verwendeten synthetischen Kautschuk, eingesetzt. Die Monomere (z. B. Styrol und Butadien) werden in einer Emulsion mit Wasser, einem Emulgator und einem Initiator gemischt. Nach der Polymerisation wird der Kautschuk in Wasser emulgiert, um eine flüssige Dispersion zu erhalten, die später gefiltert und getrocknet wird. Die Lösungspolymerisation wird verwendet, um spezielle synthetische Kautschuke herzustellen. Bei der Lösungspolymerisation werden die Monomere in einem organischen Lösungsmittel gelöst und die Polymerisation durch Katalysatoren eingeleitet. Nach der Polymerisation muss der synthetische Kautschuk weiterverarbeitet werden, um die gewünschten Eigenschaften und Formen zu erhalten. Zunächst wird der Kautschuk mit Additiven gemischt, um die gewünschten Eigenschaften zu erreichen. Dazu gehören Weichmacher, Füllstoffe (z. B. Ruß oder Kieselsäure), Vulkanisationsmittel (z. B. Schwefel) und Antioxidantien. Dieser Schritt erfolgt oft in einer Knetmaschine oder auf einer Walzwerkmaschine, wo der Kautschuk durch intensives Kneten homogenisiert wird. Die Vulkanisation ist ein chemischer Prozess, bei dem durch die Zugabe von Schwefel oder anderen Vulkanisationsmitteln Querverbindungen (Verbindungen zwischen den Polymerketten) entstehen. Diese Querverbindungen verleihen dem Kautschuk Festigkeit und Elastizität und machen ihn gleichzeitig widerstandsfähiger gegen Wärme, chemische Einflüsse und mechanischen Abrieb. Vulkanisation erfolgt typischerweise durch Erwärmung des Materials in Formen oder Öfen. Je nach gewünschtem Endprodukt wird der synthetische Kautschuk in verschiedene Formen gebracht. Bei der Herstellung von Kleinteilen wird oft das Spritzgussverfahren oder Extrusion verwendet: Beim Spritzguss wird der gemischte und vulkanisierte Kautschuk in eine Form eingespritzt, in der er unter Druck die gewünschte Form annimmt. Bei der Extrusion wird der Kautschuk durch eine Düse gepresst, um kontinuierliche Profile, wie Dichtungen oder Schläuche, zu erzeugen.